Reverse Pipetting ist eine Technik zur Verbesserung der Genauigkeit beim Pipettieren von Flüssigkeiten, die eine höhere Viskosität als Wasser haben. Kylt®-Reaktionsmischungen enthalten Glycerin sowie Proteine und Enzyme. Diese Komponenten machen die Lösung viskoser ("zähflüssiger"). Um die korrekte Übertragung des genauen Volumens des benötigten Reaction Mix sicherzustellen, empfehlen wir, die Technik des Reverse Pipetting auszuprobieren.

Beim normalen Pipettieren (vorwärts) von wässrigen Lösungen drückt der Benutzer den Bedienknopf bis zum ersten Anschlag und saugt die Flüssigkeit auf. Zum Dispensieren wird der Knopf erneut bis zum ersten Anschlag gedrückt und nach einer kurzen Pause wird der Knopf bis zum zweiten Anschlag gedrückt, um den Inhalt der Pipettenspitze auszublasen. Dadurch wird sichergestellt, dass das gesamte Volumen übertragen wird.

Bei Lösungen mit höherer Viskosität, wie z. B. Kylt^® Reaction Mix und Proteinase K, kann das normale Pipettieren zu einem reduzierten Transfervolumen führen, da sich die Flüssigkeit an den Wänden der Pipettenspitze festsetzt. In diesen Fällen ist das Reverse Pipetting oft hilfreich: Der Benutzer drückt den Bedienknopf bis zum zweiten Anschlag, saugt dann die Flüssigkeit auf und gibt sie nur bis zum ersten Anschlag ab. Dabei ersetzt die zusätzliche Flüssigkeit in der Spitze das Ausblasen. Dispensierserien können durchgeführt werden, indem der Knopf am ersten Anschlag gehalten wird und das nächste Aliquot durch langsames Loslassen des Knopfes wieder angesaugt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass sich keine Luftblasen bilden und das richtige Volumen abgegeben wird. Am Ende kann das überschüssige Volumen in den Originalbehälter zurückgegeben werden.

Beim Pipettieren von Proben ist auch das Reverse Pipetting hilfreich, um Kreuzkontaminationen durch die Bildung von Luftblasen und Aerosolen zu vermeiden.

Für weitere Informationen lesen Sie bitte diese Anleitung von Eppendorf.